Zuckerverwender begrüßen Auslaufen der Zuckerquote
Am 1. Oktober 2017 beginnt für den europäischen Zuckermarkt ein neues Kapitel: Die europäische Zuckerquote, die das Angebot an europäischem Rübenzucker in der EU künstlich verknappt hat, gehört mit dem neuen Zuckerwirtschaftsjahr 2017/2018 der Geschichte an. Die künstliche Mengenverknappung durch die starre Zuckerquote hatte in der Vergangenheit die Preise für Zucker in extreme Höhen getrieben. Phasenweise sorgte die Zuckerquote sogar für Versorgungsengpässe, so dass die Europäische Kommission über staatliche Markteingriffe die Zuckermenge für die Lebensmittelhersteller und letztlich für die Verbraucher aufstocken musste.
„Die Zuckerverwender begrüßen die endgültige Abschaffung der Zuckerquote. Das auslaufende Quotensystem sorgte für einen chronisch defizitären Zuckermarkt in der EU. Für Zuckerverwender bringt die Abschaffung der Zuckerquote ein höheres Maß an Versorgungssicherheit“, erklärt Karsten Daum, Sprecher des InfoZentrum Zuckerverwender (IZZ). Im Zuge der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik im Jahr 2013 hatte das IZZ die fehlende Marktorientierung am EU-Zuckermarkt kritisiert und die konsequente Abschaffung der Zuckerquote gefordert.
Aus diesem Grund wendet sich das IZZ auch bei Zucker gegen eine Politik der Abschottung vom Weltmarkt. Aus Sicht des IZZ gibt es bei der heutigen hohen Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Zuckerindustrie keine Rechtfertigung mehr, den WTO-Status „sensibles Produkt“ für europäischen Rübenzucker beizubehalten. Der übertriebene Schutzzoll in Höhe von 419 €/t auf Zuckerimporte vom Weltmarkt stamme noch immer aus der Zeit der alten Zuckermarktordnung vor dem Jahr 2006. Eine Anpassung an die neuen Marktverhältnisse sei dringend erforderlich, so das IZZ.